Zimmermann auf der Walz als „Gastsänger“ beim Männergesangverein

 

Auf der Walz durch Europa und Afrika Erfahrungen sammeln und die Freiheit genießen

Handwerker auf der Walz singen („schallern“) grundsätzlich traditionelle Handwerkslieder. Wandergeselle Marius Jäger aus dem bayrischen Nabburg machte allerdings eine Ausnahme. Während seiner Anstellung bei dem hiesigen Zimmereibetrieb Burdiek nahm er an den Proben des Männergesangvereins (MGV) Harmonia Damme teil.

Obwohl erst 25 Jahre alt, sang er „Wir sind die alten Säcke“ ebenso begeistert mit, wie „Altes Fieber“ von den Toten Hosen oder „Mein kleiner grüner Kaktus“ von den Comedian Harmonists. Hauptziel der Walz ist das Sammeln von Erfahrungen. Sein Gastspiel bei dem MGV

sieht er als eine erfreuliche musikalische und menschliche Erfahrung.

Bis Juni 2019 absolvierte Marius eine Lehre als Zimmermann in seinem Heimatort.

Im November ging er auf die Walz. Junge Gesellen, die sich auf die Walz begeben, werden zunächst von einem erfahrenen Wandergesellen, dem „Exportgesellen“, begleitet.

Er gibt nicht nur seine Erfahrung weiter, sondern lehrt sie das traditionelle Reisen

sowie die Regeln und Gebräuche ihrer Zunft.  

Für Handwerksgesellen auf der Walz gelten strenge Regeln.

Ein eigenes Auto oder großes Gepäck sind tabu. Für das Reisen und die Unterkunft darf in deutschsprachigen Ländern kein Geld ausgegeben werden, so die Vorgabe der Zunft. Gerade während der Coronazeit war das ein großes Problem, da die übliche Fortbewegung per Anhalter fast unmöglich war. Häufig musste Marius in seinem Schlafsack im Freien übernachten und seine Wäsche in Teichen oder Bächen waschen.

Außerhalb der Arbeitszeit wird eine zünftige Kluft getragen, die sich farblich je nach Zunftzugehörigkeit unterscheidet. Marius trägt die schwarze Kluft der Zimmerleute mit einer blauen „Ehrbarkeit“. Dabei handelt es sich um eine Art Krawatte ohne Knoten.

Die Farbe der „Ehrbarkeit“ weist auf die Zugehörigkeit zu einem bestimmten „Schacht“ (Gesellenvereinigung) hin.

Auf der Walz bereiste Marius zahlreiche europäische Länder und  Nordafrika. In Frankreich hat er sich zum „Winterschmoren“, einer Weihnachtsfeier, mit anderen Wandergesellen getroffen.
Arbeit und freie Zeiten wechseln sich ab. So hat er nicht in allen bereisten Ländern gearbeitet. Auch jetzt, bei der Zimmerei Burdiek, nimmt er sich in den nächsten Tagen eine 14-tägige Auszeit, um seine Freundin, die er vor zwei Jahren auf der Walz kennengelernt hat, zu treffen. Anschließend  wird er wieder einige Wochen bei Burdiek arbeiten, bevor er seine Walz im April nach dann viereinhalb Jahren beendet.

Die Mindestzeit für die Walz beträgt drei Jahre und einen Tag.

Marius hat diese Zeit also deutlich überschritten.

„Drei Jahre haben mir nicht gereicht. Ich wollte noch mehr von der Welt sehen und

Erfahrungen sammeln“, begründet er seine Entscheidung.

Auch wenn die Zimmerleute den Löwenanteil der Wandergesellen ausmachen, ist die Walz in allen traditionellen Handwerksberufen üblich. Untereinander sind sie gut vernetzt und treffen sich regelmäßig. Ihr Treffpunkt in der hiesigen Region ist die Gaststätte „Grüner Jäger“ in Osnabrück. Seinen auffälligen Ohrschmuck, ein Symbol der Zimmermannszunft, ist das Geschenk einer Goldschmiedin, die ebenfalls auf der Walz ist und es für ihn gefertigt hat.
 
Seit dem späten Mittelalter bis zur beginnenden Industrialisierung war die dreijährige Wanderschaft für Gesellen vieler Zünfte Voraussetzung für die Meisterprüfung.

Heute sind Handwerker auf der Walz eher selten. 2015 wurde die Walz von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe erhoben.

„Ich habe festgestellt, wie gut man mit wenig leben kann. Überall habe ich nette, hilfsbereite Menschen getroffen und habe beruflich und persönlich einen großen Erfahrungsschatz angesammelt“, zieht Marius Jäger ein positives Resümee aus seiner Zeit auf der Walz.

Sein nächstes berufliches Ziel ist die Meisterprüfung.

Die Proben mit dem MGV wird er in guter Erinnerung behalten.

Zum Abschied führte Marius zusammen mit dem MGV-Mitgleid und gelernten Zimmermann Thomas Maue den traditionellen „Zimmermannsklatsch“ vor.


2024  ... das fängt ja gut an.

„Endlich wieder vertrautes Dammer Liedgut", freute sich Helmut Wolf,

 der die Seiorensitzung der Dammer Carnevalsgesellschaft leitete, über

den Auftritt der „Dammer Hofsänger", die sich überwiegend aus dem

Männergesangverein rekrutieren und zum Mitsingen einluden. Auch die

rund 500 Besucher fanden es offensichtlich prima und sangen gerne mit.

 


Wir-4-Konzert

im September 2023 in Vechta

 


Dirigent Dr. Michael Wilker war der Wunschkandidat  
Männergesangverein sucht Verstärkung


Als einzige Frau unter den Mitgliedern des Männergesangvereins Harmonia (MGV)

schwang Maria Laux 16 Jahre lang den Taktstock als Dirigentin.

Mit Ablauf des vergangenen Jahres endete die erfolgreiche Zusammenarbeit einvernehmlich. Seit Mitte Januar ist Dr. Michael Wilker neuer Dirigent.  

Auf der Suche nach einem Nachfolger stellten sich zwei Bewerber

im Rahmen eines Probedirigats vor. Die Sänger waren sich schnell einig.

Michael Wilker gelang es schon in der ersten Probe, sie mit Kompetenz und  Lockerheit

zu überzeugen. Dabei stand die Freude am Singen immer im Vordergrund.

Der 59jährige Wilker stammt aus Bad Essen. Lange spielte er in einer Band

und verdiente sich damit den Unterhalt für sein Studium der Kirchenmusik in Graz.

Zusätzlich studierte er Soziologie mit den Schwerpunkten Medienwissenschaft

und künstliche Intelligenz.

Nachdem er 20 Jahre als Musiklehrer an einem Gymnasium in München tätig war,

kehrte er 2019 aus familiären Gründen in seine Heimat Bad Essen zurück.

Für die Kreismusikschule Vechta ist er seitdem als Lehrer für Keyboard und Klavier tätig.

In einem eigenen Tonstudio arbeitet er mit jungen Songwritern und Sängern zusammen

und ermöglicht ihnen erste professionelle Aufnahmen.

Nachdem Michael Wilker als Wunschkandidat der Sänger zugesagt hat,

den Chor zu übernehmen, werden Zukunftspläne beim MGV geschmiedet.

Neue Stücke, mal richtig hip mit bekannten  Evergreens, mal vertraut-traditionelle,

werden eingeübt. Ziel soll sein, mittelfristig wieder Konzerte auszurichten.

Zu diesem Neustart würde sich der MGV über neue Sänger freuen.

Die einzige Voraussetzung ist die Freude am Singen.

Jeder kann unverbindlich an den Proben teilnehmen, mitsingen,

Spaß in einer fröhlichen Männerrunde haben und Kameradschaft erleben.

Jeden Donnerstag, ab 19.30 Uhr, wird in der Gaststätte Pellenwessel geprobt.





Prinz Uli III. nebst Hofstaat im MGV-Trainingslager

Die richtigen Lieder sind im Dammer Carneval wie das Salz in der Suppe.

Sie sorgen für Frohsinn und gute Stimmung. Prinz und Hofstaat müssen bei ihren zahllosen Auftritten in der Session natürlich mit gutem Beispiel vorangehen.

Textsicher und mit fester Stimme haben sie den Ton anzugeben.

Das will geübt werden. Wo geht das besser als im Rahmen eines Trainingslagers

beim Männergesangverein (MGV) Harmonia Damme?

Seit Jahren gehört das zum Pflichtprogramm aller Dammer Carnevalsprinzen.

Seine diesjährige Tollität Prinz Uli III. Finkemeyer nebst Hofstaat machten da keine Ausnahme.  

Mit gut geölten Stimmen wurden die bekannten Dammer Carnevalslieder geschmettert.

So vorbereitet verliefen die nächsten Auftritte seiner Tollität höchst erfolgreich.

Hofnarr Michael Müller nahm es mit dem Ölen der Stimme ganz genau. Damit jeder Winkel seiner Stimmbänder gut geschmiert wurde, stellt er sich auf den Kopf und ließ sich von Uli III. in dieser Stellung die Stimmbänder schmieren.

Wie immer beim MGV, so stand auch bei dieser Veranstaltung der Spaß am Gesang

im Vordergrund. Wer gerne dabei gewesen wäre, kann sich dem Chor anschließen.

Es werden noch sangesfreudige Männer gesucht. Freude am Singen ist die einzige Voraussetzung. Mit modernen Schlagern und vertrauten, traditionellen Stücken übt der Chor neue Lieder ein, die mittelfristig im Rahmen eines Konzertes präsentiert werden sollen.

Daher ist jetzt ein guter Zeitpunkt,  unverbindlich an einer oder mehreren „Schnupperproben“ teilzunehmen. Das ist jeden Donnerstag, ab 19.30 Uhr, in der Gaststätte Pellenwessel möglich.

 

 

 

 


Singen tut gut - nicht nur bei spontanen Anlässen
Auf die Kameradschaft der Sangesbrüder des MGV  Harmonia ist Verlass

Bei runden Geburtstagen, Ehejubiläen oder anderen Festlichkeiten von Mitgliedern sind

die Sänger des Männergesangvereins Harmonia Damme auf Anforderung immer gerne bereit, ein  passendes Ständchen zu bringen.

Einen unvorhersehbaren und ungewöhnlichen Auftritt hatte der MGV jetzt allerdings

im Rahmen des Schützenfestes in Glückauf.

 

Überraschend war Thomas Maue aus dem Kreis der Sänger dort Schützenkönig geworden.

Dieses wichtige Ereignis verlangte selbstverständlich nach einem spontanen Einsatz der Sänger. Kurzfristig organisierten sich die MGV-Mitglieder über WhatsApp. Wenig später trafen sie in Vereinskluft auf dem Schützenplatz ein, um „ihrem“ König zu huldigen, was natürlich mit zünftigem Gesang verbunden war.

Neben dem Vereinslied „Always look on the Bright Side of Life“, mit eigenem MGV-Text,

kamen im Festzelt die Trinklieder gut beim Publikum an. Als absoluter Gassenhauer in der ehemaligen Bergarbeitersiedlung bewies sich wieder einmal das Steigerlied, das vor allem von den älteren Glückaufern voller  Inbrunst mitgesungen wurde.

Seine Majestät war über den spontanen Auftritt seiner Sangesbrüder hocherfreut

und honorierte ihn mit reichlich kühlen Getränken.

 

 

 

 

 

 


Wir-4-Konzert

im September 2022 in Lohne



Gemeinsames Singen in Schomakers Garten


Unter dem Motto „Singen im Park“ begrüsste der Männergesangverein (MGV) Harmonia Damme  am Sonntag, 26. Juni 2022, über 500 Sänger aus rund 20 Chören zu einem

Fest des gemeinsamen Singens

in der Parkanlage der Gaststätte Schomaker in Dümmerlohausen.

 

Wir danken herzlich allen für dieses gelungene Fest.

 

... und dem Herrn für das herrliche Wetter.

 

Der Männergesangverein startet wieder durch


Für den Männergesangverein Harmonia sollte 2021 ein besonderes Jahr werden

 denn immerhin wurde er 200 Jahre alt.

Ihm waren allerdings, wie den meisten anderen Vereinen auch,

zwei Jahre lang die Hände gebunden. Corona hatte sie zum Nichtstun verdammt.

Doch allmählich normalisiert sich das Leben in den Vereinen wieder.

Im Männergesangverein Harmonia werden die wöchentlichen Chorproben wieder aufgenommen und auf dem Bürgerfest hatten die Sänger nach der langen Zwangspause endlich wieder ihren ersten öffentlichen Auftritt.

 

Für das Jubiläumsjahr 2021 war ursprünglich das Sängerbundesfest in Damme geplant,

zu dem rund 800 Gäste erwartet worden waren.

Corona machte dem MGV allerdings einen Strich durch die Rechnung und die Geburtstagsparty fiel aus. Sichere Planungen waren auch im Frühjahr 2022 noch nicht für ein Bundessängerfest

in diesem Jahr möglich, obwohl die Chöre dem gemeinsamen Singen entgegenfieberten.

Deshalb entschlossen Sängerbund und der MGV Damme sich kurzfristig, ein „Singen im Park“

zu veranstalten, das am 26. Juni 2022 in den Parkanlagen der Gaststätte Schomaker stattfand. Unter dem Motto „gemeinsam und gesangvoll“ startete die Veranstaltung mit einem gemeinsamen Gottesdienst. Das Miteinander beim Singen und Vorträge der einzelnen Chöre standen im Mittelpunkt der Veranstaltung, die bei idealem Wetter viel Freude bereitete.

Die Sängerbundesfeste finden jährlich wechselnd in einem Ort statt,

aus dem ein Mitgliedschor kommt. In früheren Jahren waren das große Volksfeste.

In Damme hatten sie eine ähnlich große Bedeutung wie der Carnaval.

Mehr zur Geschichte der Stadt Damme im Allgemeinen und des MGV Harmonia im Besonderen ist in der MGV-Jubiläumschronik nachzulesen, die noch in der Buchhandlung im Alten Rathaus, dem Stadtmuseum und auch bei uns erhältlich ist.

Interessierte „Neusänger“ sind übrigens stets im Chor willkommen. Wer Freude am Singen hat, ist hier richtig aufgehoben. Geprobt wird jeden Donnerstag, ab 20.00 Uhr, in der Gaststätte Pellenwessel, Damme-Neuenwalde.


 200-jährige Geschichte !

MGV Harmonia Damme stellt sehr beachtenswertes Buch
über seine 200-jährige Geschichte vor

Es ist geschafft!!! 

Endlich ist unsere Chronik fertig, in die wir nicht nur viel Arbeit und Geld,

sondern auch jede Menge Leidenschaft gesteckt haben.
Alle, die daran mitgewirkt haben, sind zu Recht stolz auf das, was dabei herausgekommen ist.

Im Jahr 1985 feierte der Männergesangverein Harmonia Damme

sein 100-jähriges Gründungsjubiläum. Wenn der Verein jetzt, also nur 36 Jahre später,

sein 200-jähriges Bestehen feiert, bedarf der Zeitsprung einer Erklärung:

Unter Anderem führten moderne technische Möglichkeiten bei der Recherche

jetzt zu neuen Erkenntnissen aus zusätzlichen Quellen und Dokumenten.

Aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums wurde 1985 eine Festschrift verfasst.

Darin sind bereits einige Hinweise aufgeführt, die auf eine Wiederbelebung und keine Neugründung des MGV im Jahre 1885 hindeuteten. So gab es eine Beschreibung der Vereinsfahne, Namen von Mitgliedern, Dirigenten und Vereinslokalen von vor 1885.

Weitere Belege für die Aktivitäten des MGV vor 1885 tauchten auf in der Chronik

des Dammer Schützenvereins. Danach trat der MGV schon 1857 mit einer eigenen Kompanie beim Schützenfest an. Von dem Schützenfest 1844 wird berichtet, dass die Sänger mit ihren Liedvorträgen zur guten Stimmung beitrugen.

Das exakte Gründungsdatum des „alten“ Chors wurde allerdings erst 1994 nachgewiesen.

Josef Schmutte fand bei Recherchen zu einem seiner Bücher über Damme

im Archiv der Oldenburgischen Volkszeitung einen Artikel vom 29. Oktober 1892.

Dort wird von einer Jahresfeier aus Anlass des 71-jährigen Bestehens des MGV Harmonia

in der Gaststätte Bollmann berichtet. Aufgrund dieser Feststellungen und

Anerkennung durch den Sängerbund Niedersachsen-Bremen ist das Gründungsdatum des Männergesangvereins Harmonia Damme auf den 27. Oktober 1821 korrigiert worden.

Chor-Pressewart Hans Schmutte war verantwortlich für die fast zwei Jahre dauernde Erstellung der Chronik. Unterstützt wurde er von Franz-Josef Echtermann und Michael Boberg. Fachkundige Hilfe bekamen sie von Maria Schmutte, die gemeinsam mit ihrem Vater Josef und ihrem Bruder Christoph bereits mehrere Bücher über Damme erfolgreich herausgegeben hatte. Sie bot ihre Hilfe bei Erstellung der Chronik an, weil  ihrem Vater, der fast 70 Jahre begeistertes Mitglied im MGV war, eine solche Chronik sehr wichtig gewesen wäre. Weiter bot

Wolfgang Friemerding mit seinem Fachwissen und schriftstellerischen Erfahrungen Unterstützung an.

Die hauptsächlichen Grundlagen für die Arbeit waren
ein von 1898 bis 2000 geführtes Protokollbuch des MGV,
die anfangs erwähnte Festschrift von Josef Schmutte,
eine interne Chronik, die er 1996 zum 175-jährigen Bestehen gefertigt hatte,

sowie die Protokolle der letzten Jahre.
Dazu kamen jede Menge Fotos aus den unterschiedlichsten Quellen.

Allein in dem Protokollbuch sind 102 Jahre Vereins- und Stadtgeschichte
auf originelle Art und Weise festgehalten. Neben sachlichen Protokollen wird darin mit typischem Dammer Humor auch über viele „Dönekes“ berichtet. Hautnah spürt der Leser aber beispielsweise auch den zunehmenden Einfluss der Nationalsozialisten in den 1930er Jahren allein anhand des geänderten Sprachgebrauchs. Das alte  Protokollbuch ist ein wahres Schätzchen und Spiegelbild der Dammer Stadtgeschichte.
Deshalb wurde es an das Stadtmuseum übergeben.
 
Wir finden, dass die eng mit der kulturellen Geschichte unserer Stadt verbundenen Chorvergangenheit so interessant ist, dass sie in Form einer Chronik bewahrt werden

und allen Interessierten zugänglich gemacht werden sollte.

Entstanden ist eine etwas andere, auch für Nichtmitglieder interessante und lesenswerte Chronik, in deren Mittelpunkt zwar der MGV steht, deren Betrachtungsbogen

aber weiter gespannt wurde, indem wir das historische und musikalische

Umfeld der Stadt und Region mit einbezogen haben.

Wolfgang Friemerding hat in seinem Beitrag die regionale Historie des

19.  Jahrhunderts betrachtet, dem Zeitraum,

in dem der Chor gegründet wurde, gewirkt und sich entwickelt hat.

 Chöre aus der Region, die uns durch gemeinsame Aktivitäten besonders verbunden sind,

stellen sich in der Chronik vor. Im Rahmen der Wir-Vier-Konzerte sind wir mit Diepholz, Lohne und Vechta verbunden, im Rahmen von regelmäßigen Freundschaftssingen mit Rüschendorf, Holdorf und Steinfeld. Aus Sicht des Sängerbundes hat dessen Vorsitzender August Dasenbrock einen Beitrag geschrieben.

In seiner 200-jährigen Geschichte hat der MGV Höhen und Tiefen erlebt. Es gab Streitigkeiten, wie etwa 1883, wo sie sogar zu einer vorübergehenden Auflösung des Vereins führten.

Dabei ging es etwa um die Fragen, ob man ein Kirchenchor oder ein nicht an Konfessionen gebundener, weltlicher Chor sein wollte. Die Kirchenchöre waren bis etwa zum 1. Weltkrieg

reine Männerchöre. Weiterer Streitpunkt war die Mitgliedschaft des MGV in dem 1881 gegründeten Sängerbund Harmonia Vechta. Ein Teil der Sänger lehnte diese strikt ab.

Die Mitgliederzahlen schwankten stark. Vor und nach dem 2. Weltkrieg zum Beispiel

hatte der MGV unter dem Dirigenten Fritz Meyer weit über 50 Mitglieder, zu anderen Zeiten waren es gerade einmal 20 aktive Sänger. Aktuell sind es 45 Mitglieder. Zahlreiche Dammer unterstützten und unterstützen noch heute die Arbeit und Ziele des Chors als passive Mitglieder.

In erster Linie ist es das gemeinsame Hobby, nämlich die Freude am Chorgesang,

warum sich die Sänger im MGV seit 200 Jahren zusammenfinden. Ebenso wichtig war ihnen allerdings immer schon die im Vereinsalltag gelebte Verbundenheit, die Kameradschaft, das harmonische Miteinander, die Geselligkeit und Feste im Chor. Spaß und Lebensfreude kamen und kommen im Rahmen zahlreiche Aktivitäten zum Ausdruck, natürlich gerne auch immer wieder in Verbindung mit dem Gesang.  

Die Feste und Veranstaltungen des MGV waren zeitweise so beliebt, dass die Anzahl der Eintrittskarten pro Person begrenzt werden musste. Die Umzüge und Festlichkeiten im Rahmen der Sängerbundesfeste mit geschmückten Straßen, Ehrenbögen, Umzügen und Ehrendamen kamen in ihrer Bedeutung zeitweise den Carnevalsumzügen nah.

Entsprechen ihrer Bedeutung fanden viele heitere, aber auch sachliche Geschichten

rund um die geselligen Veranstaltungen des MGV Eingang in die Chronik.

Der Wandel der Sitten und Gebräuche, etwa vom Zylinder zur Jeans wird ebenso thematisiert, wie die Änderungen beim Liedgut im Laufe der Vereinsgeschichte. Sang man vor 200 Jahren etwa „Dat du min leevsten büst“ oder vor 100 Jahren  das „Alte Minnelied“ von Friedrich Silcher, erfreuen die Sänger sich heute am „Skandal im Sperrbezirk“ von der Spider Murphy Gang.

 Mit dieser Chronik wird deutlich, wie sehr der MGV das kulturelle Leben Dammes geprägt hat, insbesondere in dem „Vor-Fernseh-Zeitalter“, in dem die Auftritte und Bälle der Sänger äußerst beliebt und in der Regel ausverkauft waren.

 

Aufmerksam verfolgen die Chormitglieder den Vortrag von Hans Schmutte während der Feierstunde zur Vorstellung unserer Chronik.

 

In allen Redebeiträgen zeigte man sich beeindruckt von den hochinteressanten Darstellungen.  Dieses Buch, so erklärte auch Bürgermeister Gerd Muhle, gehöre in jeden Dammer Haushalt. Dieser Meinung schließen wir uns uneingeschränkt an und empfehlen, die Chronik zu erwerben.

Bei uns, sowie in der Buchhandlung im Alten Rathaus und im Stadtmuseum

ist das Buch für € 20,00 erhältlich. Vielleicht auch als passendes Weihnachtsgeschenk.

                                                                                                                                 Damme, 03. Oktober 2021


Sänger Franz Maue für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt

Bereits seit 51 Jahren singt Franz Maue im Männergesangverein (MGV) Harmonia Damme.
Die Ehrung für die 50-jährige Treue zu dem Verein hätte bereits im vergangenen Jahr auf dem geplanten Sängerbundesfest in Vestrup stattfinden sollen, fiel allerdings coronabedingt aus. Das diesjährige Sängerbundesfest war in Damme im Rahmen des 200-jährigen Vereinsjubiläums des MGV geplant. In dem Zusammenhang sollte die Ehrung nachgeholt werden. Auch da machte die Pandemie einen Strich durch die Rechnung.

Ein weiteres Jahr sollte mit der Ehrung allerdings nicht gewartet werden. Deshalb nahm August Dasenbrock, Vorsitzender des Sängerbundes Harmonia Vechta, die Ehrung jetzt im Rahmen eines Probenabends des MGV Harmonia Damme im Vereinslokal Pellenwessel vor. Er überreichte dem zweiten Tenor Franz Maue eine Ehrenurkunde  des Chodesrverbands Niedersachsen-Bremen und eine Ansteckbrosche.

Seit seinem Eintritt in den MGV im Jahr 1970 erlebte der Jubilar mit Hans Fortmann, Siegbert Rump, Werner Rolfes, Siegfried Hansmeier und aktuell Ralf Enneking fünf Vorsitzende. Nach drei Dirigenten singt der zweite Tenor Franz Maue seit einigen Jahren erstmals unter dem Dirigat einer Frau, nämlich Maria Laux.


Der Männergesangverein Harmonia wird 200 Jahre jung
Feierlichkeiten werden coronabedingt abgesagt, Chronik aber vorgestellt

Es war eine Zeit des Umbruchs.
1815 war auf dem Wiener Kongress die politischen und territorialen Neuordnung Europas  vereinbart worden. Einige Jahre später verstarb 1821 Napoleon Bonaparte, der verbannte Kaiser Frankreichs – und in Damme gründete sich der Männergesangverein Harmonia, der in diesem Jahr seinen 200. Geburtstag groß feiern wollte.

Die Rot-Weiß-Sporthalle war für das Festwochenende vom 25. bis 27. Juni bereits im vergangenen Jahr fest gebucht und ein Festwirt gefunden worden. Mit einem Konzert am Freitag, einem bunten Abend am Samstag und dem Sängerbundesfest am Sonntag, wollte der Männergesangverein (MGV) Harmonia Damme sein 200-jähriges Gründungsjubiläum gebührend feiern. Die Corona-Pandemie macht den Sängern allerdings einen Strich durch diese Rechnung.

Auch wenn die Zahlen zur Entwicklung der Pandemie im Moment Hoffnung auf ein weitgehend normalisiertes Leben geben, ist in Absprache mit dem Vorstand des Sängerbundes Harmonia Vechta die Ausrichtung eines solchen Festes mit mehr als 1000 Gästen nicht verantwortbar und unter Beachtung der Corona-Auflagen auch kaum durchführbar.

Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben. Und so planen die Dammer Sänger eine Verlegung der Feierlichkeiten in das kommende Jahr. Ein neues, einheitliches Outfit, Hemden mit MGV-Logo, hat sich der Chor dafür schon mal zugelegt.

Auf eine Veranstaltung möchte der MGV in diesem Jahr trotz Allem nicht verzichten:

Die Vorstellung und den Verkaufsstart seiner Chronik in einem angemessenen Rahmen.

Seit 18 Monaten arbeitet eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe an der Chronik, die nicht nur die Geschichte des MGV in den 200 Jahren darstellen soll, sondern auch das Umfeld beleuchtet, in dem der Chor sich entwickelt und gewirkt hat.

Die aus Michael Boberg, Franz-Josef Echtermann, Ralf Enneking und Hans Schmutte bestehende Arbeitsgruppe erfährt professionelle Unterstützung unter anderem auch beim Layout durch Maria Schmutte und ihrem Bruder, Dr. Christoph Schmutte, die zusammen mit ihrem Vater bereits eine erfolgreiche Buchserie über Damme herausgegeben haben.

In einem Gastbeitrag erläutert Wolfgang Friemerding die geschichtliche Einordnung des Chors und der Gemeinde Damme im 19. Jahrhundert. Die Bedeutung des Amtssitzes Damme

war wohl ein Grund für die sehr frühzeitige Gründung eines Gesangsvereins in der Gemeinde. Immerhin kam es in der Residenz Oldenburg ebenfalls erst im Jahr 1821 zur Gründung ein Chors.

Mit dieser Chronik ist ein Werk entstanden, das auch die regionale Geschichte auf lebendige Art aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Die Bedeutung des MGV für das kulturelle Leben in der Stadt wird in der Chronik verdeutlicht. Seine großen Festivitäten, zum Beispiel die Umzüge zu den Sängerbundesfesten durch die festlich geschmückte Stadt, hatten zeitweise einen ähnlich hohen Stellenwert wie der Dammer Carneval.

Der Chorgesang in der Stadt wird anhand der verschiedenen Gesangvereine, vom Kinderchor über den Kneipenchor, bis hin zu den Kirchenchören in der Chronik ebenso vorgestellt wie befreundete Chöre aus den Nachbargemeinden, zu denen der MGV freundschaftliche Beziehungen unterhält.

Nur mit der großzügigen Unterstützung zahlreicher Sponsoren ist es möglich, dass die etwa 250 Seiten umfassende, hochwertige Chronik erstellt, in angemessener Qualität gedruckt und zu einem  günstigen Preis angeboten werden kann. Datum und Ort für die Vorstellung werden rechtzeitig bekannt gegeben. Ein Dank geht auch an die Oldenburgische Volkszeitung und alle andere Publikationen, die mit ihrer Berichterstattung öffentlich hilfreich wirken.  

Damme, im Juni 2021


Maria Rast war Zwischenstation der Sänger Challenge

“Mien Dammer Land, ik häbb di gern...” oder “Glückauf, der Steiger kommt...” erklang es auf der Terrasse des Seniorenheims Maria Rast aus sechs Männerkehlen am Vatertag 2020.

Die kleine Sängergruppe brachte den Bewohnern ein Ständchen und schlug damit zwei

Fliegen mit einer Klappe: Die Bewohner freuten sich über etwas Abwechslung in öden Coronatagen und die Sänger erledigten damit ihren Auftrag im Rahmen einer Challenge.
Die Sänger sind Mitglieder des Männergesangvereins Harmonia, der zur Zeit

coronabedingt nicht proben darf. Alle geplanten Auftritte fallen ebenfalls aus.
Deshalb hatte Sänger Jonas Stärk die Idee, eine Challenge zu starten, damit

die Stimmen nicht ganz “einrosten” und als Zeichen des Zusammenhalts.
In jeder Woche werden drei bis sechs Sänger nominiert, die sich unter Einhaltung der Coronaregeln treffen, einige Lieder singen und ein kurzes Handyvideo davon aufnehmen.

Dieses wird jeweils am Donnerstag, dem Probentag des MGV, in die gemeinsame

WhatsApp-Gruppe gestellt.
Getroffen hat man sich immer im Freien, mal am Strand des Dümmers,

in privaten Gärten oder jetzt eben auf der Terrasse des Seniorenheims Maria Rast.

Reichlich Beifall bekamen die Sänger von den Bewohnern für Lieder wie “Ick heff mol en Hamborger Veermaster sehn”, “Lieder, so schön wie der Norden”, “Wir gratulieren” oder den als MGV-Vereinslied umgetexteten Song “Always look on the bright side of life”.

Eine Meise setzte sich während des Gesangvortrags auf einen Brunnen zwischen Sänger und Zuhörer und zwitscherte fleißig mit. Abschließend stillte sie ihren Durst mit dem Brunnenwasser und nahm ein Bad. Die Sänger griffen lieber zum angebotenen Bier.